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Wildcampen in Norwegen – das solltest du wissen

Eine Reise durch Norwegen kann schon mal ein kleiner Kulturschock sein. Das Land ist sehr dünn besiedelt (5 Mio. Einwohner auf einer Fläche so groß wie Deutschland), das günstigste Dosenbier kostet 3,30€ und die Einwohner brausen zwar mit Teslas durch die Berge, wohnen aber gleichzeitig in günstigen Holzhäusern. Wie passt das alles zusammen?  
Mit den folgenden Tipps kannst du dir den Einstieg in das Nordland erleichtern.

Inhaltsverzeichnis

Wildcamping - erlaubt oder illegal?

In Norwegen gilt das Jedermannsrecht. Dieses wurde bereits 1957 festgeschrieben und regelt, dass jeder Mensch das Recht hat, die Natur zu genießen, und zwar unabhängig von den Eigentumsverhältnissen. Übrigens gilt diese Regelung in verschiedenen Abstufungen nicht nur in Norwegen, sondern generell in den nordischen Ländern (außer Dänemark). In der Praxis bedeutet das, dass du dich überall dort hinstellen und campen darfst, wo ein Parken erlaubt ist. Ein angemessener Abstand zu Wohnhäusern wird dabei vorausgesetzt. Im Jotunheimen Nationalpark kannst du beispielsweise überall dein Zelt aufschlagen (siehe Jotunheimen-Regeln).  In anderen Nationalparks und Naturschutzgebieten können wiederum eigene Regeln gelten und ggf. eigene Parkflächen ausgezeichnet sein – hier solltest du dich vorher informieren. Norwegen ist also das perfekte Land zum Wildcampen – oder? Fast. Aufgrund der gebirgigen Landschaft ist es nicht immer ganz einfach, einen schönen und vor allem ebenen Standplatz zu finden. Apps wie Park4Night oder der Reiseführer Nortrip können dir in bewohnten Gegenden helfen, einen Stellplatz zu finden.

Weitere Tipps zu Maut, Geld, Kleidung & Reiseplanung

1. Geld sparen beim Norwegischen Mautsystem

Bist du mit dem Fahrzeug in Norwegen, wirst du unweigerlich über eine der vielen Mautstraßen fahren. In Norwegen werden Straßen nämlich durch die Benutzer der Straßen finanziert – sprich, eine neue Straße erhält einen Maut-Blitzer, bis sie sich refinanziert hat. Das System nennt sich AutoPASS und blitzt vollautomatisch alle Autokennzeichen. Theoretisch musst du also gar nichts tun – ein paar Wochen nach deinem Urlaub wirst du dann eine Rechnung erhalten.

Die Maut richtet sich dabei nach den Umwelt- und Verbrauchsdaten deines Fahrzeugs. Da Norwegen voll auf Elektroenergie setzt, ist ein Elektroauto am Günstigsten. Der alte VW-Bulli auf Benzin dürfte dementsprechend auf der anderen Seite der Skala stehen. Nicht registrierte Fahrzeuge werden mit dem höchsten Gebührensatz abgerechnet. Es lohnt sich also in jedem Fall, sein Fahrzeug vorab bei AutoPASS zu registrieren.

Hat man sogar einen Chip im Auto, profitiert man zudem zusätzlich von 20% Nachlass auf die Mautgebühren. Da überall Mautstraßen sind und diese sich oft auch nicht umfahren lassen, solltest du dich auf jeden Fall registrieren und auch einen Chip beantragen. Du kannst dies hier über die offizielle Seite tun und einen der dort verlinkten Anbieter verwenden: www.autopass.no.

Eine vorherige Registrierung über autopass.no, dem norwegischen Mautsystem, spart hinterher einige Euro.

2. Bezahlen in Norwegen

In Norwegen kannst du überall mit EC-Karte oder Kreditkarte bezahlen. Jeder Schaffner oder Tante Emma-Laden hat ein Kreditkarten-Lesegerät. Das „Highlight“ unserer Reise waren die Duschen im Basislager Spiterstulen (Ausgangspunkt für die Besteigung des höchsten Berges Norwegens). Hier kann man seine 35 NOK am Automat neben der Dusche ausschließlich per Kreditkarte bezahlen.

Wenn du mehrere Konten / Karten besitzt, solltest du alle mitnehmen. Manchmal funktionieren die Karten aus unbekannten Gründen nicht im Lesegerät. Auch Norweger können dir dann nicht weiterhelfen. Zur Not kann man aber auch in einer der zahlreichen SpareBanken Geld abheben oder per Paypal bezahlen.

Kurzum: Du wirst an keiner Stelle wirklich Bargeld benötigen. Solange das Internet funktioniert, kannst du immer mit Karte bezahlen.

3. Kleidung & Ausrüstung

Norwegen ist ein kaltes, windiges Bergland. Selbst im Sommer kann es in höheren Regionen (über 1.000m Höhe) schnell auch mal nahe 0° Celsius kalt werden.

Wenn du also campen gehen willst, dann nimm auf jeden Fall mehrere warme Pullover, eine Regen-/Windjacke und auch einen warmen Schlafsack mit! Eine Mütze könnte dir ebenfalls schlaflose Nächte ersparen.

Gehst du auch gerne wandern? Norwegen ist ein sehr gebirgiges Land – du solltest dir auf jeden Fall gutes Schuhwerk mitbringen, sowie regenfeste Kleidung. Die Wege gerade bei Bergbesteigungen sind nicht besonders gut ausgetreten. Unterschätze eine Besteigung eines 2.500m-Gipfels auf keinen Fall! Neben warmen Klamotten (die Schneegrenze ist bei ca. 2.000m) können auch Wanderstöcke auf jeden Fall den ein oder anderen Unfall verhindern und den Weg durch die Schnee- und Gletscherfelder erleichtern.

4. Reiseplanung und Reisegeschwindigkeit

Verlasse dich bei deiner Reiseplanung nie auf die reinen Kilometeranzahlen. Auf vielen Straßen in Norwegen darfst du maximal 80km/h fahren – in der Realität fährst du sogar freiwillig 50, um dein Leben drastisch zu verlängern.

Dazu kommt, dass Fähren deine Reisezeit extrem verlängern können. Eine 2-stündige Fahrt kann dann auch schnell 3h dauern, wenn man die Fähre knapp verpasst hat. Google Maps ist hier ein guter Anhaltspunkt, da auch die Fährzeit mit einberechnet wird.

Zudem passiert es auch immer wieder, dass ein Tunnel aufgrund von schlechtem Wetter vorübergehend gesperrt wird. Nicht immer gibt es dann eine Bergstraße als Alternative, vor allem nicht für Wohnmobile. Auch dies wird dir in Google Maps angezeigt.

Die zahlreichen Fähren über die Fjorde lassen sich kaum umfahren.

5. Sauna in Norwegen

Anders als in Deutschland ist es in Norwegen nicht üblich, eine Sauna nackt zu besuchen. Du solltest dir also auf jeden Fall eine Badehose mitnehmen! Zu empfehlen ist z.B. eine schwimmende Sauna wie in Ålesund oder Kristiansand. Abends zu schwitzen und dabei den Ausblick auf das Wasser und den Hafen zu genießen, das hat schon etwas. 

Fazit

Norwegen ist sehr camperfreundlich und nicht so bürokratisch, was Stellplätze & Wildcamping angeht. In vielen Nationalparks kannst du frei campen, wo du möchtest – getreu dem Motto first come, first serve. Auch das Bezahlen ist trotz Norwegischer Krone bedeutend einfacher als in Deutschland per Karte möglich. Der Internetausbau ist nahezu abgeschlossen – d.h. Streaming in den Bergen ist überhaupt kein Problem.

Andere Bereiche wie z.B. die Maut sind dagegen etwas touristenunfreundlicher, da Besuchern nicht direkt kommuniziert wird, dass 4 Wochen nach dem Urlaub eine Rechnung aus dem Ausland eintrudeln wird. Hier gilt es einfach, sich vorab darüber zu informieren, denn die Registrierung bei AutoPASS ist nicht mehr möglich, wenn man einmal eingereist ist. 

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Christoph
Wenn er nicht gerade mit der Ukulele den nächsten Sommerhit fürs Lagerfeuer übt, dann plant Christoph seinen nächsten Campingtrip. Mit dabei ist immer sein Laptop und eine 10kg-Batterie, denn als Informatiker ist er vor allem für die Technik bei Canvaz zuständig. So hat er auch schon von einem südfranzösischen Bauernhof aus den Webshop "gefixt".

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